Andreas Maier
Suhrkamp Verlag
Die Universität

ÜBER DAS BUCH
Frankfurt, die Universität, 1988, 1989. Damals noch ein ganz anderes Studium, Magister, eigentlich völlige Freiheit in allem. Das Betätigungsfeld erstreckt sich vom Biertrinken im „Doctor Flotte" bis hin zu Seminaren über Wahrheitstheorie, die den Studenten der Philosophie schon innerhalb eines Semesters zu Arztbesuchen treiben. Es droht ein völliger Verlust der eigenen Person, und auch die Zeiten geraten durcheinander: Auf der Suche nach einer Studentenbude stößt der Protagonist auf ein Erotikmagazin, in dem er eine alte Liebe aus dem Jahr 1983 wiederzuerkennen glaubt. Aus seiner Matratzengruft, in der er sich verzweifelt-lethargisch einrichtet, rettet ihn ausgerechnet ein Pflegefall: Gretel Adorno, die uralte Witwe des Philosophen, bei der er durch seinen Studentenjob Dienst tut. Er lässt sich von ihr zerkratzen und beschimpfen, aber eigentlich versteht er sich mit ihr besser als mit seiner ganzen Umwelt.
Die Universität ist ein Roman über die Möglichkeit, überhaupt von so etwas wie „Ich" oder „Person" zu sprechen. Es ist jener Zustand Anfang zwanzig, in dem wir zwar noch im Rollenspiel der Jugend verhaftet sind, zugleich aber längst begriffen haben, dass es irgendwo anders hingehen muss.
© Suhrkamp
ÜBER DEN AUTOR
Andreas Maier wurde 1967 im hessischen Bad Nauheim geboren. Er studierte Altphilologie, Germanistik und Philosophie in Frankfurt am Main und ist Doktor der Philosophie im Bereich Germanistik. Er lebte wechselweise in der Wetterau und in Südtirol. Andreas Maier lebt in Hamburg.
BIBLIOGRAFIE
2000: Wäldchestag
2002: Klausen
2004: Die Verführung. Die Prosa Thomas Bernhards
2005: Krillow
2006: Bullau. Versuch über Natur (mit Christine Büchner)
2006: Ich. Frankfurter Poetikvorlesungen
2009: Sanssouci
2010: Onkel J.:Heimatkunde
2010: Das Zimmer
2011: Das Haus
2013: Die Straße
2015: Der Ort
2015: Mein Jahr ohne Udo Jürgens
2016: Der Kreis
2018: Die Universität
2019: Die Familie