Christoph Peters
Luchterhand Literaturverlag
Wir in Kahlenbeck

ÜBER DAS BUCH
Es ist eine Welt für sich: das Collegium Gregorianum Kahlenbeck, ein streng katholisches Jungeninternat irgendwo am Niederrhein. Hier wächst der knapp 15-jährige Carl Pacher Anfang der achtziger Jahre heran. Kahlenbeck, das ist eine spartanische Welt voller Regeln und Verbote, durchdrungen von elitärem Geist, Askese und Weltverachtung. Gleichwohl gärt unter der Oberfläche der Geist pubertärer Rebellion und herrscht unter den Jugendlichen eine gnadenlose Hackordnung, in der schwächere Schüler und Außenseiter ungeniert gedemütigt, schikaniert und ausgegrenzt werden.
Von den inneren Widersprüchen des Collegiums ist Carl Pacher tief geprägt. Denn einerseits ringt der schwärmerische und manchmal bestürzend naive Junge um Selbstüberwindung und den rechten Glauben. Aber zugleich kann er sich gegen frühreife erotische Phantasien ebenso wenig wehren wie gegen die Sehnsucht nach der unbedingten Liebe. Lange verehrt er so heimlich das Küchenmädchen Ursula, das für ihn unerreichbar scheint, nicht zuletzt, weil es um einiges älter ist als er. Doch dann wird sein stilles Werben wie durch ein Wunder erhört. Dabei hat die Verbindung zu Ursula kaum eine Chance auf Dauer, aber das will Carl lange Zeit einfach nicht wahrhaben...
Sowohl tiefgründig als auch aberwitzig und komisch, ist "Kahlenbeck" ein Pubertäts- und Internatsroman, wie man ihn lange nicht gelesen hat: ein beeindruckender Roman über Religion und Spiritualität, über Freundschaft und Rivalität, über das Fegefeuer der Pubertät und die Fallgruben der Liebe. Wie Christoph Peters diese Themen und Motive miteinander verknüpft, das ist höchste erzählerische Kunst.
© Luchterhand Literaturverlag
ÜBER DEN AUTOR
Christoph Peters wurde 1966 in Kalkar geboren. Er ist Autor zahlreicher Romane und Erzählungsbände und wurde für seine Bücher mehrfach ausgezeichnet, unlängst z. B. mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (2016) und dem Wolfgang-Koeppen-Preis (2018). Christoph Peters lebt heute in Berlin. Zuletzt erschienen von ihm bei Luchterhand der Roman „Der Arm des Kraken" (2015) sowie der Erzählungsband "Selfie mit Sheikh" (2017).
BIBLIOGRAFIE
1996: Heinrich Grewents Arbeit und Liebe. Erzählung
1999: Stadt Land Fluß
2001: Kommen und gehen, manchmal bleiben. 14 Geschichten
2003: Das Tuch aus Nacht
2004: Heinrich Grewents Arbeit und Liebe. Erzählung. Überarbeitete Neuausgabe
2006: Ein Zimmer im Haus des Krieges
2009: Mitsukos Restaurant
2009: Minna verzaubert die Welt. Kinderbuch. mit Bildern von Matthias Beckmann
2010: Sven Hofestedt sucht Geld für Erleuchtung. Geschichten
2012: Wir in Kahlenbeck
2014: Herr Yamashiro bevorzugt Kartoffeln
2017: Selfie mit Sheikh
2017: Der Arm des Kraken
2018: Das Jahr der Katze